280 MARIA SIBUM

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Maria Sibum

Aus der Geschichte:

Ingo Jansen, der Juniorchef der ostfriesischen Werft, stellte die „MARIA SIBUM“ bei der Übergabe als ungewöhnlichen Neuentwurf vor. Nach seinen Angaben war der Neubau das leistungsfähigste Kompaktcontainerschiff dieser Größenordnung und gleichzeitig das größte Vollcontainerschiff, das auf der Jansen-Werft bis dahin gebaut worden war. Bei der Gestaltung der Brücke berücksichtigten die Konstrukteure Erfahrungen aus dem ‚Schiff der Zukunft‘.

14 Mann, darunter fünf aus Haren/Ems: Kapitän Larink, ein Offizier, zwei Ingenieure und der Koch gingen auf die erste Reise, die nach Vancouver führte. Das unter dem Charternamen „ACT 10“ fahrende Schiff wurde zuerst im Liniendienst zwischen der US-Westküste und Australien eingesetzt. Das Schiff wurde im Jahr 2000 verkauft.

Im Januar 1992 retteten Kapitän Klemens Larink und der Erste Ingenieur Hermann Schepers vier blinden Passagieren das Leben. Die jungen Tunesier hatten sich in Tunis an Bord des jetzt unter dem Namen „KARAMAN“ fahrenden Schiffes versteckt und waren entdeckt worden. Umkehren kam wegen des schlechten Wetters nicht in Frage. Also wurden die Leute mit allem Nötigsten versorgt, aber aus Gründen der Sicherheit für Schiff und Besatzung in Kabinen eingeschlossen. Angesichts der vermeintlich nahen französischen Kanalküste gelang es ihnen, mit Löffeln die Verschraubung an den Fenstern aufzuhebeln, und sie sprangen bei 17 Knoten Fahrt in die eiskalte See. Der Kapitän gab Generalalarm, stoppte und drehte das Schiff, so dass drei Männer über Taue und Leitern wieder an Bord kamen; der vierte musste mit dem Rettungsboot geborgen werden. Die Crew forderte aus Boulogne ärztliche Hilfe an; zwei Ärzte seilten sich aus einem Hubschrauber ab, untersuchten die blinden Passagiere und transportierten einen von ihnen in ein französisches Krankenhaus ab.

Die „KARAMAN“ setzte ihre Reise nach Hamburg mit den übrigen drei Männern fort, dort wurden diese von der Grenzpolizei offiziell abgewiesen. Da die Reederei wegen des geltenden Rechts für die Rückfahrt der Tunesier aufkommen musste – ganz gleich, ob per Schiff oder Flugzeug – blieben sie an Bord und wurden auf der nächsten Reise in Tunis wieder an Land gesetzt.

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MARIA SIBUM beim Stapellauf (Foto: Werftfoto)

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MARIA SIBUM in Sydney (Foto: Reederei Sibum)