321 JOP

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Jop

Aus der Geschichte:

Im Jahre 1964 erteilte Kapitän Bernhard Schöning der Meyer Werft in Papenburg den Auftrag zum Bau eines modernen Shelterdeckers. Es erhielt den Namen „JOP“ und war das vierte Schiff mit diesem Namen in der Familie Schöning. Zum Stapellauf am 29.05.1965 vermeldete die Presse: „Harener Küstenmotorschiff JOP lief vom Stapel. Wieder ein interessanter Neubau der Meyer-Werft. Unter dem Getön der Sirenen der Schiffe im benachbarten Deverhafen taufte die Schwester der Eigners, Angela Schöning, das Schiff auf den Namen JOP, worauf es breitseits ohne Zwischenfälle ins Wasser des Turmkanals glitt.

Außer der JOP befinden sich noch drei weitere Schiffe gleicher Bauart für Harener Rechnung im Bau oder im Auftrag. Dipl. Ing. J. Meyer bedankte sich bei Bernhard Schöning für das Vertrauen und hob besonders das Wagnis hervor, dass der Reeder dadurch eingegangen sei, dass er sich trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage dazu entschlossen habe, einen Neubau in Fahrt zu bringen.“

Am 31.07.1965 fand die Probefahrt mit der feierlichen Übergabe auf See statt. Die Meppener Tagespost berichtete: „Nachdem man aus Emden ausgelaufen war und sich in der Emsmündung befand, begannen die ersten Manöver, die bei einer Probefahrt ausgeführt werden müssen. Als erstes stand die Meilenfahrt auf dem Programm. Mit verschiedenen Geschwindigkeiten wurde eine Meilenstrecke mehrere Male durchfahren und die Geschwindigkeit gestoppt. Anschließend wurden die Wende-, Stopp- und Ankermanöver ausgeführt. Auch die anderen technischen Geräte wurden ausprobiert.

Die JOP ist mit einer automatischen Steuerung, einem Kreiselkompass, Echolot, Funkpeiler, Sprechfunk und Radar ausgestattet. Vollautomatische Ladeluken sichern eine schnelle Abfertigung in Häfen beim Laden und Löschen. Eine besondere technische Attraktion war für alle Anwesenden eine Rettungsbootstation. In einem schwimmfähigen Behälter ist eine ganze Funkstation untergebracht. Natürlich musste auch dieses Gerät ausprobiert werden. Es klappte Schlag auf Schlag und man bekam auf Anhieb ‚Norddeich Radio‘ zu sprechen. Am Mittwoch wird die JOP zu seiner Jungfernreise auslaufen.

Während der Eigner Bernhard Schöning als Kapitän das Schiff führten wird, fahren noch zwei Steuerleute und ein Maschinist mit. Mit den Matrosen wird die JOP eine achtköpfige Besatzung haben.“ Die JOP wurde in Time-Charter eingesetzt und beförderte Stückgut, Holz, Papier und Eisen. Ab 1970 fuhr die JOP auf Wunsch des Charterers unter dem Namen „TOR-SCHELDE“. 1974 verkaufte Bernhard Schöning die „JOP“ an Horst Bartels, Hamburg, umbenannt in „NEU WUNSTORF“. Anschließend erfolgte ein mehrmaliger Besitzerwechsel. 1994 als „ANASTASIA III“ in Fahrt.

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Kapitän Bernhard Schöning mit Gästen während der Probefahrt
(Foto:  Bernhard Schöning)

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JOP (Foto: Foto Renard, Kiel)