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Bernd

Aus der Geschichte: Einführung der Container

Mitte der sechziger Jahre revolutionierte der Container das Transportwesen. Es war eine neuartige Transportmethode, die innerhalb weniger Jahre den Seeverkehr eroberte und die konventionelle Stückgutfahrt fast vollständig verdrängte.
Durch die Erfahrungen im Seeverkehr erkannten auch andere Branchen die Zeichen der Zeit und begannen ihren Transport auf die Kosten sparende und rationalisierende Containermethode umzurüsten.

So entstanden in kürzester Zeit, zuerst in den Überseehäfen, später dann an anderen Verkehrsknotenpunkten, riesige Containerterminals. Auch Kaufmann Bernhard Albers verfolgte die rasante Ausbreitung des Containertransports mit zunehmendem Interesse. Frühzeitig hatte er die Idee, diese stabilen Behälter als einbruch- und wettergeschützte Material- und Gerätelager für Baustellen zu nutzen. Als Reedereien in Deutschland 1972 die ersten leicht beschädigten Schiffscontainer nach vierjährigem Gebrauch ausmusterten, gründete er die Firma ELA und erwarb einige Seecontainer, die er in den Reparaturwerkstätten der Schifffahrts­linien in Stand setzen ließ.

Zwar war die Nachfrage seitens der Baubranche durchaus gegeben, doch erst als 1973 größere Mengen gebrauchter Seecontainer auf den Markt kamen, konnte mit der gezielten Vermarktung begonnen werden. Nachdem 1975 neben der Schifffahrt auch die Bundesbahn damit begann, die Container in Serien von 200 – 500 Stück auszumustern, wurde eine neue Größenordnung erreicht.

Die Zeitschrift „Mare“ vom Februar 1999 fasste diese Anfänge wie folgt zusammen:
„Für ein paar tausend Mark pro Einheit ersteht Bernhard Albers die leicht ramponierten Teile und lässt Türen und Fenster in die Aluminiumhüllen schneiden. Ein wenig Isolierung, Heizung und Licht – fertig ist das Bauhäuschen. Während herkömmliche Baracken erst in acht bis zehn Tagen zusammen gezimmert sind, kann ELA binnen eines Tages seine Blechverschläge fix und fertig auf der Baustelle absetzen. Der zweckentfremdete Schiffscontainer löst einen wahren Budenboom aus.“
Um auch weiterhin ein Höchstmaß an Flexibilität und Kundenorientiertheit bieten zu können, gründete Bernhard Albers in Haren eine eigene Werkstatt zur Aufarbeitung und zum Ausbau der angekauften Container. Zu diesem Konzept gehörte auch die hauseigenen Spedition, die 1978 ihren ersten LKW mit Ladekran in Dienst stellte und seitdem jede Abladestelle beliefern kann.

Die rasche Etablierung der Geräteboxen auf dem bundesdeutschen Markt, ließ das junge innovationsfreudige Unternehmen nach weiteren Einsatzgebieten für die sta­bilen und unverwüstlichen Raumwunder suchen. Probeweise wurden daher zwei Seecontainer zu Aufenthalts­containern für Bauarbeiter umgebaut. Nach bestandener Bewährungsprobe folgten Büro-, Wohn-, Mannschaft- und Sanitärcontainer.

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„Containeritis“ auf Landgang.
Anfang der achtziger Jahre begannen viele Bauunternehmen ihre Bauwagen durch Container zu ersetzen, so dass die große Nachfrage nicht mehr mit gebrauchten Containern allein zu decken war. Auch die höheren Anforderungen, insbesondere im Bereich der Isolierung und des Komforts, bedingten die Konstruktion eines modernen „Hochleistungscontainers“. Basierend auf den ISO-Norm­maßen der Seecontainer wurde ein völlig neues Produkt entwickelt, das höchsten Oualitätsansprüchen gerecht wird.

Die sich abzeichnenden gesellschaftlichen Veränderungen innerhalb Europas und der Eintritt der zweiten Generation in die Geschäftsführung bildeten Ende der achtziger Jahre die Grundlage für eine neue Expansionsstrategie. Es gelang mit der strikten Ausrichtung auf den Kundenwunsch den ehemals kleinen Handwerksbetrieb behutsam zu einem leistungsstarken, führenden Unternehmen der Branche auszubauen.

In diesen Jahren des enormen Aufschwungs entschied sich Bernhard Albers auch für ein finanzielles Engagement in dem Bereich der Container-Schifffahrt. Waren die ausrangierten Seecontainer der Grundstein für den Erfolg der Firma gewesen, so bedeutete diese Entscheidung sowohl eine gewisse Identifikation mit dem eigenen Produkt als auch ein Bekenntnis zur Schifferstadt Haren (Ems) mit seinen zahlreichen schifffahrtsorientierten Betrieben.

1991 ließ Bernhard Albers mit der „LIESEL I“ ein 208 TEU Containerschiff in Portugal bauen. Gleichzeitig wurde die KADÜTO Schifffahrtsgesellschaft gegründet. Ebenso wie die folgenden Neubauten wurde das Schiff von der Reederei Jüngerhans bereedert. Nach den guten Erfahrungen mit dem ersten Neubau gab die Familie Albers 1994 mit der „BERND“ ein neues Schiff in Auftrag. Der Frachter hatte eine Tragfähigkeit von 3.806 tdw und konnte 395 Container befördern.

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Der letzte Neubau wurde für die Familie Albers im Jahre 1997 fertiggestellt. Die „TIM“ wurde mit 2 Kränen ausgestattet und kann 384 Container transportieren. Nachdem die „LIESEL I“ im Jahre 1996 verkauft wurde, befinden sich mit der „BERND“ und der „TIM“ zur Zeit zwei Containerschiffe für die KADÜTO Schifffahrtsgesellschaft im weltweiten Einsatz.

Im Jahre 2001 präsentiert sich die Firma ELA Containerbau als ein Familienunternhmen, das durch ständige ­Weiterentwicklung des Angebotes fast alle Kundenwünsche im Containerbau erfüllen kann. Die modernen Hoch­leistungs­con­tainer, die nichts mehr mit den funktionalen Transportkisten früherer Tage gemein haben, sind heutzutage mobile Kombinationsräume, die in nahezu jeder Branche gebraucht und für jeden Anwendungsbereich ausgerüstet werden können. So lassen sich die ELA Container horizontal sowie vertikal verbinden und sind auch stapelbar. Die Standardisierung dieses Kombinations-Systems war der Schlüssel zum Erfolg. Zudem verschaffen sie auf engen Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes erheblichen Raumgewinn. Mit der eigenen Service-Flotte können sie innerhalb kürzester Zeit aufgestellt werden.

Dies führte zu einer breit gefächerten Kundenstruktur. Der Anteil der Unternehmen aus der Baubranche sank auf 60%, während immer mehr Industriebetriebe, Banken und Behörden die Vorteile der ELA Container nutzen. Das Serviceangebot der Firma ELA reicht von der Planung und Durchführung bis zur Abholung der Behälter. So ist letztlich auch die Maxime „Wir kommen Ihnen entgegen“ zu verstehen.
Bereits seit der Gründung der Firma ELA ist der Bau von Sondercontainern ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit. Eine flexible Produktion der Behälter im eigenen Werk ist daher Voraussetzung; dem Kunden wird dadurch ermöglicht, seine komplette Anlage kostengünstig im Werk zu montieren. Teure und aufwendige Montagearbeit vor Ort entfällt, da die Anlagen sofort einsatzbereit sind. Darüber hinaus bleiben sie mobil und können nach Projektende weiter genutzt werden.

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Um dem heutigen Auftragsvolumen gerecht zu werden, beschäftigt die Firma ELA über 200 Mitarbeiter, hat mehr als 12.000 Mieteinheiten Europa weit im Einsatz und bis zu 2.000 Container auf dem 370.000 qm großen Gelände auf Lager. Trotz der expan­siven Produktions- und Ge­schäfts­po­li­tik hat ELA den Charakter eines Familienunternehmens bewahrt.

Bernhard Albers als Firmengründer obliegt die Verantwortung für den Bereich Finanzen und das betriebsinterne Bauwesen. Ihm zur Seite steht seine Tochter Liesel Albers-Bentlage als persönliche Referentin und ‚rechte Hand‘.  In den Zuständigkeitsbereich von Tim Albers fällt die innerbetriebliche Organisation, die technische Leitung und das Personalwesen. Für den gesamten Bereich Vertrieb und Marketing zeichnet Günter Albers verantwortlich.

Der Bau von Hochleistungscontainern steht zwar eindeutig im Vordergrund, aber noch immer weisen die zwei ­eigenen Containerschiffe auf die Wurzeln der Betriebsgründung hin, denn die imponierende Firmengeschichte basiert auf den auch heute noch verwendeten Seecontainern.