294 CARGO-LINER I

Cargo-Liner

Aus der Geschichte:

CARGO-LINER
Wie bereits im Einleitungstext des Kapitels erwähnt, war dieser Schiffstyp sowohl fluss- wie auch seegängig und das erste Schiff, das die Ostseeländer über den Oder-Havel-Kanal auf erheblich kürzerem Weg erreichen konnte. Die zuvor vorgeschriebene Route Elbe – Hamburg – Nord-Ostsee-Kanal war dreimal so lang, und die Güter im Schiffsverkehr mit Berlin mussten in den Seehäfen immer umgeschlagen werden, was viel Zeit und damit hohe Transportkosten verursachte.

In der Meppener Tagespost war damals zu lesen:
„Die Fahrt dieses Einraumschiffes mit seiner 56 m langen und 7 m breiten Ladeluke über den Oder-Havel-Kanal ist inzwischen nichts Besonderes mehr.“

Die Genehmigung den Oder-Havel-Kanal benutzen zu dürfen, hat sich Kapitän Gerhard Wessels nicht zuletzt mit einem Vertragsabschluss in der ehemaligen DDR gesichert: in jeden „CARGO-LINER“ wurde als Hauptmaschine ein SKL-Dieselmotor vom VEB ‚Karl Liebknecht‘, Magdeburg eingebaut.

Kapt. Wessels konstruierte die Schiffe so, dass die Abmessungen und Fahrwassertiefen der Kanäle und Schleusen, die begrenzten Durchfahrtshöhen der Brücken des dortigen Kanalsystems und die der Oder kein Hindernis mehr darstellten.

Die „CARGO-LINER“ wurden zuerst von Berlin aus im gesamten europäischen Raum einschließlich Mittelmeer und Schwarzes Meer eingesetzt und konnten dabei sämtliche wichtigen Binnen- und Seehäfen anlaufen.
Es war das erste Schiff, das eine Reise von Berlin direkt nach Jugoslawien machte. Die Ladung war eine teure Synchronmaschine, die wegen ihrer Abmessungen nur auf diese Weise an seinen Bestimmungsort Dubrovnik transportiert werden konnte, weil dieses Stückgut nicht zeitraubend und damit kostspielig umgeladen werden musste.

Die „CARGO-LINER I“ wurde 1980 an die Westfälische Reederei GmbH & Co. KG, Berlin verkauft. Nach mehreren Umbenennungen fuhr es 1999 unter dem Namen „OMEGA III“ für die Omega Shipping BV in Lemmer (NL).

CARGO-LINER IV (Bauj. 1974, 1.470 tdw) (Foto: Kreisbildstelle Meppen)

CARGO Liner (Foto: Reederei Wessels)