212 SCHIFFSWERFT GEBR. ELFRING

Auszug aus Band II

Die Elfring Werft

Der Anfang dieser Werft am Haren-Rütenbrock-Kanal, kurz hinter der Kanalbrücke nach Altharen, war ein barackenähnliches Gebäude, in dem der Schlossermeister Gerhard Elfring und sein Bruder Hermann am 1. Mai 1920 eine Schiffs- und Motorenreparaturwerkstatt eröffneten. Im Jahre 1927 erwarben sie das Gelände und die Anlagen der Schöning / Schepers / Sibum – Werkstatt. (Heute befindet sich dort das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Haren und die Motorenhalle des Schifffahrtsmuseums.) In den folgenden Jahren wurden hier viele Schiffe repariert, umgebaut und motorisiert.

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Elfring-Werft  am Haren-Rütenbrock-Kanal
(Foto: Angelika Kötter)

1948 trennte sich Hermann Elfring von seinem Bruder Gerhard und gründete am alten Hafen eine Motorenwerft. Nach dem Krieg war die Nachfrage nach neuen Schiffen groß; die Werft ging mit der Zeit und legte 1958 auf eigene Rechnung die „FAVORIT“ auf Kiel. Es folgten weitere Neubauten, die von der eigenen Reederei (ELKA) betreut wurden und an ihrem Schornsteinenblem (die Zahl 11 in einem Kreis) gut zu erkennen waren. Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre stellte sich jedoch heraus, dass der Markt nach immer größeren Schiffen verlangte. Die Maße der Schleuse des Haren-Rütenbrock- Kanals setzten Grenzen, die den Anforderungen nicht mehr gerecht wurden. Unter der Regie von Schiffbauingenieur Heinz Elfring, dem Sohn des Firmengründers, wurden im Kanal neue Schiffe in zwei Sektionen gebaut und auf einem Montageplatz an der ‚Blauen Donau‘, einem alten Emsarm in Haren-Raken, zusammengefügt. Nach der Errichtung der Montagehallen und des Bürogebäudes auf diesem neuen Werksgelände im Jahre 1969/70 war die Möglichkeit gegeben immer größere Einheiten zu fertigen. Nach dem mehrfach gebauten „Johann Welker-Typ“ (80×9,50×2,70 m – 1.470t) steigerte die Werft die Abmessungen weiter.

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ADELGUNDE  auf der Elfring-Werft
(Foto:  Annegret Elfring)

1972/73 lief mit der „JUMBO“ das damals größte Binnenschiff Europas vom Stapel; es war 125 m lang, 11,75 m breit, hatte einen Tiefgang von 4,75 m und eine Tragfähigkeit von 5.058 t. Auf dem Gelände der Werft, die 1977 ihre Tore schloss, befindet sich heute ein Yachthafen mit den für diesen Betrieb erforderlichen Anlagen zur Wartung und Reparatur der Boote.

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Elfring-Werft   Stapellauf  „JUMBO“  
(Foto: Annegret Elfring)

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