292 REEDEREI BERND SIBUM

Mit dem Neubau der „MARIA SIBUM“ vollzogen die Gebrüder Sibum 1986 den Übergang zur Bereederung moderner Containerschiffstonnage. Das 133 Meter lange und 9.393 tdw vermessende Schiff, konnte 885 TEU Container im weltweiten Einsatz befördern. Die erste Reise ging nach Vancouver in Kanada. Unter den Kapitänen Klemens Larink und Gerd Sibum, dem Sohn des Miteigners Hermann Sibum, fuhr das Schiff 2 Jahre im Liniendienst zwischen der Westküste Nordamerikas und Australiens (7.025 sm). Schwiegersohn Wilfried Krüßel war für die Maschinenanlage verantwortlich.

Die Meppener Tagespost vom 10.10.1986 berichtet unter der Überschrift „Ein Hochhaus auf hoher See“:
„Wenn der Kran ausgefahren ist, erreicht die MARIA SIBUM eine Höhe von 50 Meter. Dechant Thiemann, der den schwimmenden Stahlkoloss segnete, fühlte sich an das Kirchenschiff des Harener Doms erinnert. Nicht zu Unrecht: Die MARIA SIBUM ist zwar doppelt so lang wie das Gotteshaus, aber dafür ist der Kirchenturm sechs Meter höher.“

In den 90er Jahren erfolgte allmählich ein Generationswechsel innerhalb des Reedereibetriebes der Familie Sibum. Bernd Sibum, Sohn von Stefan Sibum, entschloss sich nach dem be­stan­de­nen Abitur, die Familientradition in der Seeschifffahrt fortzusetzen.
Er erlernte das Reedereigeschäft und die Seefahrt von der „Pike“ auf, indem er in Hamburg eine Berufsausbildung zum Schifffahrtsskaufmann im Bereich der Trampbefrachtung ab­schloss.
Um im praktischen Bereich die nötigen Kenntnisse und Er­fahrun­gen zu erlangen, fuhr er anschließend zur See und erwarb 1992 an der Fachhochschule Emden, Fachbereich Seefahrt in Leer, das Kapitänspatent „Kapitän auf großer Fahrt“ mit dem Abschluss zum Dipl. Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr.

Am 6. Januar 1997 setzte Kapitän Bernd Sibum mit der „STEFAN SIBUM“ das erste Schiff alleinverantwortlich in Fahrt. Das Schiff wurde auf der Schiffswerft MWB in Bremerhaven unter der Neubaunummer 235 gebaut. Dieses 591 TEU Containerschiff zeichnet sich durch die sehr hohe Dienstgeschwindigkeit von 17,5 Knoten sowie durch eine besonders hohe Flexibilität beim Transport aller weltweit gängigen Containergrößen aus, die mit zwei bordeigenen Kränen geladen und gelöscht werden können. Entsprechend seiner technischen Auslegung kann das Schiff in der weltweiten Fahrt eingesetzt werden.

Zwei Jahre nach dem Bau der „STEFAN SIBUM“ wurde am 18.04.1998 das 523 TEU Containerschiff „GERD SIBUM“ auf der Schiffswerft J. J. Sietas getauft. Die Namensgebung des Schiffes setzte eine jahrzehntelange Familientradi­tion fort.
Wie bei allen Schiffsneubauten der Familie Sibum und der VEHA-Reederei lag die Bauaufsicht und die Indienststellung der „STEFAN SIBUM“ und der „GERD SIBUM“ erneut in den bewährten Händen von Kapitän Klemens Larink.

Am 21.Dezember 2000 erwarb die Reederei Bernd Sibum das 659 TEU Containerschiff „THEA KAHRS“. Dieser Frachter wurde im Jahre 1991 auf der Husumer Schiffswerft gebaut und verfügt über eine Tragfähigkeit von 10.800 tdw. Er wurde in „ANNE SIBUM“ umbenannt. Im Juni 2001 erfolgte der Kauf des Mehrzweckfrachters „Neuwerk“. Das Schiff erhielt den Namen „Adelheid Sibum“.

Heute lautet der offizielle Name des Familienbetriebes: Reederei Bernd Sibum GmbH & Co. KG.

Kapitän Sibum ist verantwortlich für den nautisch-technischen Bereich. Er sichert die reedereimäßige Betreuung der verschiedenen Schiffe, hat aber auch zahlreiche andere administrative Aufgaben auszuführen. Seine Ehefrau Anne Fehren-Sibum kann langjährige Erfahrungen als Angestellte in einer wirtschafts- und steuerberatenden Kanzlei vorweisen. Damit ist die kaufmännische Abwicklung des Reedereibetriebes gewährleistet.