302 REEDEREI KAPITÄN MANFRED DRAXL SCHIFFAHRTS GMBH

Ab dem Jahre 1993 konnte die Reedereigruppe Draxl mit ihren Schiffen noch flexibler auf das Marktgeschehen reagieren. Das erste reine Containerschiff wurde von der Rolandwerft erstellt. Kapitän Manfred Draxl nannte das Schiff „Elisabeth“ nach dem Vornamen seiner Schwiegermutter Elisabeth Gerdes, geb. Töller. Zahlreiche weitere Neubauten in immer kürzeren Intervallen sollten folgen. Ein kleiner Ausschnitt aus dem örtlichen Pressespiegel der Meppener Tagespost verdeutlicht diese imponierende Entwicklung der Reederei.

3.11.1993
„Gottes Segen und allzeit gute Fahrt! Dieser Wunsch der jungen Taufpatin Bettina, Tochter des Harener Kapitäns und Schiffseigner Manfred Draxl, begleitet das Container-Motorfrachtschiff „ELISABETH“ auf seiner Fahrt über die Meere. Das 108 Meter lange und über 16 Meter breite Schiff wurde in einer Rekordbauzeit von nur 8 Monaten auf der Rolandwerft in Berne fertiggestellt.“

10.04.1995
„Der Geschäftsführer der Rolandwerft würdigte in seiner Begrüßung den unternehmerischen Weitblick des Harener Reeders Manfred Draxl, der mit der „GUDRUN“ das siebte Schiff auf dieser Werft bauen ließ. Es ist gleichzeitig das erste Schiff der vergrößerten Typenreihe mit einem Tiefgang von rund sechs Metern, einer Tragfähigkeit von 5.700 Tonnen und einem Fassungsvermögen von 510 Containerstellplätzen. Besonderes Kennzeichen des neuen Frachters ist die lange Back, die für ein optimales Seeverhalten sorgt.“

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GUDRUN
Foto: FotoFlite incorporating Skyfotos

30.04.1997
„Das 5.544 BRZ große Schiff ist für den Transport aller gängigen Containergrößen einschließlich sogenannter „High-Cubes“ geeignet. Für ein schnelles Be- und Entladen sorgen zwei 40-Tonnen-Bordkräne. Wie schon das Schwesterschiff erhielt auch die „INGRID“ einen langsam laufenden Zweitakthauptmotor um längere Wartungsintervalle bei vergleichsweise hoher Geschwindigkeit des Schiffes (18 Knoten) zu bekommen. Gleichzeitig wird viel Energie gespart.“

10.04.2000
„Das 20. Schiff der Draxl-Flotte lief in Waterhuizen vom Stapel. Bini Esders, Schwiegermutter der Tochter des Harener Reeders, gab dem jüngsten Neubau viele gute Wünsche mit auf den Weg. Der Mehrzweckfrachter „BALDUR“ wird im Bereich der Nordsee und entlang der norwegischen Küste verkehren.“

1.12.2000
„Zum 14. Mal in nur 15 Jahren hat die Rolandwerft in Berne-Bardenfleth einen Neubau für die Reederei Kapt. Manfred Draxl in Haren/Ems fertig gestellt. Der Containerfrachter wird heute von Maria Draxl, der Ehefrau des Reeders, auf den Namen „ARTUS“ getauft. Die Gesamtinvestition für den Neubau wird mit ca. 33 Mio. DM angegeben. Bei der „ARTUS“ handelt es sich um einen 132,30 m langen und 19,40 m breiten Frachter, der ca. 8.745 t Ladekapazität hat.“

Im Jahre 2001 präsentiert sich die Kapitän Manfred Draxl Schifffahrts GmbH & Co. KG als ein Unternehmen, das eine Flotte von 20 modernen Mehrzweckfrachtern und Containerfeederschiffen bereedert. Die Schiffe der Reederei wurden nach den neuesten Anforderungen des Transportwesens konzipiert und gebaut. Für Kapitän Manfred Draxl stand dabei die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Fahrzeuge im Vordergrund. Die Schiffe sind für den weltweiten Einsatz ausgerüstet. Im Jahre 1998 wurde das Unternehmen gemäß ISM-Code und ISO-9002 zertifiziert.

Neben den Beteiligungsgesellschaften für die einzelnen Schiffe sind folgende Unternehmen des Firmenverbundes hervorzuheben:

Kapitän Manfred Draxl Schifffahrts GmbH & Co. KG
Diese Gesellschaft trägt die Leitung der Firmengruppe, verbunden mit allen administrativen Leistungen.

MTS Marine Technik- und Schiffsservice GmbH
Dieses 1997 gegründete Dienstleistungsunternehmen führt die Instandhaltung und Reparatur eigener und fremder Schiffseinheiten durch.

DC Draxl Chartering GmbH
Im Jahre 1999 kam ein Befrachtungsunternehmen hinzu, das Bulk- und Stückgut für eigene und fremde Schiffe disponiert. Seit mehreren Jahren sind auch die erwachsenen Kinder in das aktive Geschäft involviert. Sie haben sich umfassende wirtschaftliche und technische Kenntnisse erworben.

Kapitän Dieter Esders-Draxl leitet den nautisch-technischen Bereich. Er begann im Jahre 1988 die Ausbildung zum Schiffsmechaniker und erwarb 1994 das Kapitänspatent auf der Seefahrtsschule in Leer. Zunächst fuhr er zwei Jahre als nautischer Offizier und Kapitän zur See und absolvierte anschließend von 1996 bis 1998 die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann. Nach 10 Jahren Berufserfahrung als Schifffahrtskaufmann in Hamburg ist Harald Held seit Anfang 2001 ebenfalls im Unternehmen tätig. Er ist u. a. für den kaufmännischen  und Controllingbereich verantwortlich. Bettina Draxl, gelernte Kauffrau, und Angela Draxl-Held, Diplom-Kauffrau, zeichnen für die Verwaltung der Reederei verantwortlich.  Die Gründergeneration Manfred und Maria Draxl übergab am 01.01.2000 das Unternehmen an ihre Kinder.  Geschäftsführer des Unternehmens ist Kapitän Dieter Esders-Draxl. Herr und Frau Draxl sind weiterhin beratend tätig.

Diesem Führungsteam stehen im Kontor in Haren annähernd 15 Beschäftigte zur Seite, die sowohl in der Verwaltung als auch in der technischen Inspektion ihren Dienst versehen.

Die ersten Schritte in der Seeschifffahrt unternahm Kapitän Manfred Draxl bereits mit 19 Jahren an Bord der Fischdampfer „NÜRNBERG“ und „DÜSSELDORF“. Bereits Anfang der 6oer Jahre fuhr er als Matrose und Steuermann auf Harener Schiffen.

1972 Kapitän Manfred Draxl erwarb auf der Seefahrtsschule in Leer das Kapitänspatent und fuhr anschließend als angestellter Kapitän auf Harener Schiffen. Er erhielt Einblicke in die Bereederung moderner Tonnage.

1984 Kapitän Manfred Draxl machte sich selbständig und gründete die Reederei „Kapitän Manfred Draxl Schiffahrts GmbH & CO. KG“. Das erste Schiff, der Mehrzweckfrachter „MARMAN“ (2.507 tdw), wurde ein Jahr später in Dienst gestellt und eigenverantwortlich bereedert. Da der Firmengründer noch als Kapitän an Bord tätig war, leitete seine Ehefrau Maria Draxl den kaufmännischen Bereich von Land aus.

1989-1991 In diesen Jahren wurden die Schiffsflotte und die Administration an Land stetig erweitert. Mit der „ANTINA“, „ASSIDUUS“ und „PANDA II“ wurden drei Neubauten und mit der „ANNE“ und „DIANA MARIA“ zwei weitere Secondhandschiffe in Fahrt gesetzt.